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Delikatessen zu Weihnachten?

Weltweit werden jährlich rund 16 Millionen Tonnen Krebse, Garnelen und Hummer gezüchtet oder gefangen.

Der Transport erfolgt überwiegend lebend in engen Kisten mit zusammengeschnürten Scheren, bei der Lagerung wird auf Futter verzichtet, um das Wasser nicht zu verschmutzen.

Gebrochene Beine, abgeknickte Scheren und Antennen, die mit Sinnesrezeptoren ausgestattet sind, sind dabei durchaus üblich. Werden die Tiere zudem zu lange außerhalb eines Salzwasserbeckens gelagert oder enthält dieses nicht genügend Sauerstoff, leiden sie unter akuter Atemnot.

2022 wurde anerkannt, dass Hummer, Krabben und andere Krebstiere Schmerzen spüren (kochen bei lebendigem Leibe)

Hummer brauchen 7 Jahre bis sie geschlechtsreif sind, um  sich fortpflanzen zu können, sie wachsen ein Leben lang und können 60 – 100 Jahre alt werden.

3500 Tonnen Haifischflossen exportiert die EU jedes Jahr nach Asien, wo die Flossen als Delikatesse gelten. Auch bei uns wird sie z. B. in der Suppe immer beliebter. Jährlich werden etwa 100 Millionen Haie getötet.

Den Haien werden dabei die Flossen bei lebendigem Leib abgeschnitten, und das Tier ins Meer zurückgeworfen. (=Finning) In der EU ist diese Vorgehensweise zwar verboten, allerdings wird am offenen Meer kaum kontrolliert.

Haie bilden komplexe Sozialstrukturen, die der von Delfinen ähnelt. Sie können je nach Art mehrere Jahrzehnte alt werden manche bis zu 100 Jahr und sie haben sehr gut ausgebildete Sinne.

Sie besitzen im Gegensatz zu anderen Fischen keine Schwimmblase, weswegen sie ständig mithilfe ihrer Flossen in Bewegung bleiben müssen, um nicht zum Grund zu sinken.

Die Haivielfalt eines Ökosystems ist vergleichbar mit den Pfeilern einer Brücke. Mit jedem Verlust einer Art bricht ein Pfeiler weg – bis schließlich das gesamte Konstrukt kollabiert.

Fünf Millionen Tonnen Tintenfische werden pro Jahr gefangen, Österreich importiert durchschnittlich rund 1.800 Tonnen Tintenfische pro Jahr.

Während im Jahr 2015 im Indischen Ozean nur 30 Fangschiffe registriert wurden, waren es Ende 2019 bereits 279. Im Jahr 2020/21 wurden über 500 Fangschiffe vor der Küste Argentiniens gezählt. Fangflotten auf der Jagd nach Tintenfischen werden kaum überwacht und gehen ohne jegliche Kontrollen über ihren Fang, ihrer Arbeit nach.

Tintenfische erhalten als Räuber und Beutetier ganze Nahrungsnetze, sie sind essenziell, um Meere gesund zu halten. Gehen Tintenfisch-Populationen zurück, hat das, gemeinsam mit vielen anderen Rückgängen, katastrophale Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt der Meere.

Sie sind eine Teilgruppe der Kopffüßer, die sich durch ein von Weichteilen umschlossenes Gehäuse und den Besitz eines Tintenbeutels auszeichnen. Zu den Tintenfischen gehören Zwergtintenfische, die oft als Ganzes in der Küche verwendet werden, Kalamares, die oft als Ringe frittiert werden und Kraken, deren Fangarme in Scheiben geschnitten z.B. in Salaten verwendet werden.

Tintenfische sind empfindsame Lebewesen die Freude, Neugierde, Schmerz und Angst fühlen. Die hochintelligenten wirbellosen Tiere streicheln beispielsweise zurück, wenn sie gestreichelt werden, sie kommunizieren mittels Farbwechsel, nützen Muscheln als Schutzschild, können sich aus Aquarien befreien und ihre Farbe und Gestalt ändern, sie haben neun Gehirne und drei Herzen!

Auf Gran Canaria soll die erste Massentierhaltung für Kraken entstehen, wo jährlich 100.000 gezüchtet werden sollen. Eine artgerechte Haltung ist in solchen Farmen nicht möglich, auch die Umwelt würde dadurch massiv belastet werden.

Bis zum Jahr 2030 müssen mindestens 30 % der Meere unter strengen Schutz gestellt werden um nicht komplett aus dem Gleichgewicht zu geraten.

Auf „ Meeresfrüchte“ Delikatessen auch zu Weihnachten zu verzichten ist ein erster Schritt!

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